Ein alles andere als „Gelungenes Wochenende…“ – wir wurden vom Pech verfolgt

Am Donnerstag gegen Mittag holten wir den Hiasl aus der Garage, beluden ihn mit allen nötigen Dingen und fuhren gegen 15 Uhr in Garching weg. Ziel sollte der Wohnmobilhafen Turm und Kristalle in Dietingen bei Rottweil sein. Da wir später loskamen wie geplant, hatten wir Sorge ordentlich in den Feierabendverkehr zu stoßen, kamen jedoch überall sehr gut durch. So erreichten wir gegen 19 Uhr unser Ziel und waren total happy, da der Platz super perfekt für uns war.
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Eigentlich waren drei Tage um Freiburg im Breisgau geplant, jedoch spielte zum einen das Wetter nicht mit und da wir in Deiningen dringend etwas zu erledigen hatten, mussten wir einen kleinen Umweg übers schöne Ries einplanen und hatten daher einen kleinen zeitlichen Druck. So fiel unsere Entscheidung die Reise über den Bodensee fortzusetzen und anschließend übers Allgäu nach Deiningen zu düsen.
Fix war ein Stellplatz nicht weit vom Bodensee ausgesucht und schon ging es los…
Eine Stunde später und gefühlt 50l/qm Dauerregen kamen wir am Stellplatz in Stetten bei Meersburg an. Laut der Fotos bei park4night sollte es eigentlich ein gemütlicher Platz mit freundlichem Charakter sein, wir waren jedoch schon dermaßen enttäuscht, bevor wir den Platz überhaupt richtig befahren hatten. Große Wohnmobile standen dicht aneinandergedrängt auf den kleinen Parzellen, es war nass, dreckig und fürchterlich eng. Es brauchte keine viele Worte, uns war beiden klar, dass wir den einen Platz, der sogar noch frei war, nicht mal umsonst haben wollten. Enttäuscht verließen wir die Location und fuhren weiter ins nahe gelegene Industriegebiet, um dort in aller Ruhe einen neuen Plan zu schmieden.
Ich hatte mich auf die Gegend um den Bodensee eigentlich richtig gefreut und wollte dort spätestens am nächsten Tag, das Wetter sollte schöner werden, auf eine Runde um oder am Bodensee starten. Das triste Wetter, die vielen Leute und der stressige Autoverkehr haben meine Vorfreude jedoch ganz fix zunichte gemacht und so beschlossen wir ziemlich frustriert, bereits heute den Weg in Richtung Allgäu einzuschlagen.
Somit war die erste Enttäuschung perfekt und die Zweite sollte zugleich folgen…
Wir taten uns bei der Wahl den richtigen Stellplatz zu finden ordentlich schwer. Denn eigentlich sollte er uns genügend Platz bieten, um am Abend vor dem Auto kochen zu können und außerdem wollten wir am nächsten Tag eine Radl-Runde in einer besonderen Gegend drehen. Zudem wurde es immer später, was die Suche nach einer freien Parzelle auf einem passenden Stellplatz nicht gerade begünstigte. Nach langem Hin und Her beschlossen wir den relativ kleinen Stellplatz in Lindenberg anzufahren. Da Lindenberg auf über 760 Seehöhe liegt, mussten wir erstmal einige Höhenmeter absolvieren. Ich hoffte, aufgrund der Höhe vom Stellplatz eine schöne Fernsicht zu erhaschen, dem war jedochweit gefehlt. Neben der fehlenden Aussicht war der Platz so sehr abschüssig, dass wir aufgrund unserer 7,50 Länge es keinesfalls geschafft hätten, nur annähernd waagrecht bzw. „im Wasser“ zu stehen. Außerdem war mir der Platz schlichtweg unsympathisch und werde dieses Örtchen auch nie wieder anfahren!!!!!!!!!!!!!
Wir waren ratlos, das Wetter war immer noch gräslich, wir hatten Hunger und waren daher supergenervt!
Wieder den kompletten Weg zurück??? Es blieb uns nichts anderes übrig… die näächste Entscheidung fiel auf einen relativ unspektakulären Stellplatz in Leutkirch direkt an der A96, weiter in Richtung Ries. Für das wir eigentlich ein paar gemütliche Tage im Schwarzwald verbringen wollten, haben wir uns bereits am zweiten ziemlich weit davon entfernt.
Der Stellplatz in Leutkirch war gar nicht so sehr schlecht, große Parzellen, hinter einer Tennishalle und somit weg von der Hauptstraße und ringsrum hohe Bäume und grüne Wiesen… wir hatten mittendrin auch ein schönes Plätzchen bekommen. Anstatt der geplanten leckeren Grillsession mit feinem Salat haben wir wie am Vorabend auch nur Brotzeit gemacht… das Essen passend zur Situation 🙁
Am Morgen während des Frühstücks beratschlagten wir, wohin es heute gehen sollte. Im Gespräch kamen wir auf Hinterland.camp und AlpacaCamping und hätten auch gleich einen schönene Platz gefunden. Nach einer Anfrage bezüglich freien Plätzen bekamen wir vom Anbieter jedoch keine Antwort und so ging die Suche weiter. Ziemlich genervt hatte ich über Alpaca dann eine Location gefunden, die richtig ansprechend aussah und das Angebot vielversprechend klang. 24,10 Euro sollte die Nacht kosten, was wir für das Angebot mit fehlender Ver/Entsorgung, Strom und Dusche zwar hoch jedoch akzeptabel fanden. Schnell war der Platz gebucht und schon machten wir uns auf den Weg…
Gespannt fuhren wir den Platz an, der sich als Kiesgrube an einem kleinen See herausstellte.
Wir suchten nach einer Schranke, die mit einem Zahlenschloss versehen sein sollte … waren dabei jedoch erfolglos geblieben. Das ganze Gebiet sah auch nicht wirklich einladend aus. Überall standen Pfützen, inmitten der Grube, zu der ein relativ abschüssiger Wege hinabführte, war eine Raupe geparkt, es war dreckig und überall Kieshaufen, die keinen ordentlichen Stellplatz hätten freigeben können. Die Schranke war nicht verschlossen, aufgrund der Nässe und Sorge dort stecken zu bleiben, trauten wir uns nicht mit unserem Auto nach unten zu fahren. Ein Pärchen, das sich mit ihrem Camper etwas abseits postiert hatten, erzählten uns, dass sich der Platz sehr zum Negativen verwandelt hat. Bis vor einem Jahr soll es richtig idyllisch gewesen sein, mit kleinem Grillplatz, Sitzgelegenheit und kleinen Grünflächen. Von dem war aktuell jedoch nichts mehr zu sehen. So beschlossen wir, hier nicht die Nacht zu verbringen…
Aber was dann und sind meine 24,10 € Voauszahlung weg? Mal wieder waren wir total enttäuscht … und dazu noch keinen Meter mit dem Radl gefahren… und und und …
Zu dem ganzen Übel kam nun auch noch ein Defekt des Autos hinzu…
Als wir von der Grubeneinfahrt starteten dreht zwei mal der Motor hoch und am Display erschien eine Fehlermeldung, dass wohl zuviel Öl im System wäre. Da wir nach unserer letzten Ausfahrt tatsächlich einen Liter Öl nachgefüllt hatten, war das wohl etwas zu viel des Guten. So, nun wussten wir nicht, ob wir weiter fahren durften, ob die letzten 500 km, die wir bereits mit zuviel Öl unterwegs waren dem Motor geschadet hatte und was zu tun ist, um Öl abzulassen. Es war mittlerweile Samstag Mittag und sicherlich keine Werkstatt ereichbar, die uns einen hilfreichen Tipp geben könnte. Christof prüfte den Motorblock und da dieser total sauber war und anscheinend nirgends Öl austrat entschieden, auf direkten Weg nach Deiningen zu fahren, um dort meinen Supermeckaniker Thomas zu kontaktieren.
Während der Fahrt ging alles gut, wir hielten auf halber Strecke auch einmal an, um den Motor nochmals auf austretendes Öl zu kontrolllieren. Insgeheim hofften wir, dass die Meldung einfach wieder verschwinden würde… deswegen kontatieren wir vorerst nicht den Thomas.
Auf jeden Fall war unser Wochenende was die Ausfahrt und das Camping angeht vollends versaut! Vorserst sicher in Deiningen zu stehen, war ein Trost… hmmm, der leider nicht lange anhielt 🙁
Es war ja Sonntag der 30. April und bekannterweise stand die Mainacht bevor und da wir bissl Sorge wegen den unartigen Lausbuben hatten (was in Deiningen völlig unbegründet war) beschlossen wir am Sonntag das Auto auf den Grünstreifen oberhalb der Garage zu stellen, was verheerende Folgen mit sich brachte.
Durch den vielen Regen der vorherigen Tage war der Grünstreifen, der in der Hauptsache aus Moos besteht so sehr vollgesaugt von Nässe, sodaß wir absolut chancenlos waren und gar nichts anderes passieren konnte, als dass wir unseren Hiasl dort versenkten. Und umso mehr wir umeinander gemurkst haben, umso weiter haben wir ihn eingegraben…. der Arme 🙁
Alle Versuche mit Keil, Unterlegmatte, Graben und Schieben durch Christof waren erfolglos geblieben und wir sahen nullkommnull Möglichkeiten, das Auto ohne fremde Hilfe dort wieder rauszubekommen.
Jeder der uns zusah, hatte wohl den Kopf geschüttelt…
Das Ganze sollte aber einen wichtigen und bedeuteten Sinn haben!!!!!!!!!!!!
Wir waren dem Thomas so sehr dankbar, denn als unser Hiasl wieder festen und trockenen Boden unter seinen Beinchen hatten, haben wir sofort die Gelegenheit genutzt und den Thomas wegen des Fehlers bezüglich des überschrittenen Ölstands gefragt. Er meinte, es wäre sehr kritisch und man sollte sicherheitshalber einen halben Liter Öl ablassen. Thomas, unser Retter in der Not, erklärte sich sofort bereit, uns das überschüssige Öl abzulassen. Thomas ist DER BESTE!!!!
Wir ließen unseren Hiasl am 01. Mail in der Obhut meiner Mutter und versprachen, am Donnerstag Abend wieder herzukommen, um unser Auto anzuholen.
Link zum Video Sauber den Hiasl versenkt…
Zurückblickend auf das verlängerte 1.Mai-Wochenende, das am Donnerstag superschön begann, muss ich sagen, dass alles sein Sinn hatte und in der Tat so kommen musste, wie es kam. In Dietingen bei Rottweil waren wir voller Euphorie, mit der Absicht am Schluchsee wunderschöne Tage zu verbringen. Die schlechten Wettervorhersagen hatten wir verdrängt, es waren lediglich die paar Stunden HomeOffice am Freitag Vormittag, die einen negativen Beigeschmack mit sich brachten.
Am Freitag Nachmittag mussten wir drei Stellplätze anfahren, um einen freien Platz zu bekommen und leider in einer Gegend, die von uns überhaupt nicht geplant war. Gott sei Dank waren wir jedoch von Deiningen nicht so sehr weit weg, als der Motor zu zicken begann. Die unmöglichen Gegebenheiten in der Kiesgrube haben uns gezwungen, die Location zu ignorieren. Die Entscheidung, die restliche Zeit in Deiningen zu verbringen und dort den Hiasl zu „versenken“, hatte zur Folge, dass wir den Thomas kontaktieren mussten und die Gelegenheit nutzen konnten, ihn um Rat bezüglich der Öl-Problematik bitten.
Wer weiß, was passiert wäre, wenn wir unseren Hiasl weiterhin mit dem überschüssigen Öl geplagt hätten???