Unsere zweite längere Urlaubsphase steht vor der Tür und da wir zur Auflastung unseres Hiasls bereits im Allgäu unterwegs waren, bot sich ein Aufenthalt auf dem für uns längst fälligen Campingplatz in der Schweiz an. Ziel ist der Campinglatz Muglin im Val Müstair. Andy, ein erfahrener Rotwild-Biker aus Basel, hatte im Herbst letzten Jahres von diesem Platz sehr gschwärmt und ihn mir auch wegen des interessanten Bikereviers empfohlen. Nachdem wir pünktlich um 14h bei Goldschmitt vom Hof fahren konnten, waren die Straßen noch staufrei und so kamen wir bereits gegen 17h an unsere heutige Zwischenstation am „Eisplatz Schöneben“ (Eisplatz deswegen, denn selbst im Juli benötigen wir dort eine Heizung) an. Nachdem wir geparkt hatten, gab es lecker Kaffee und dazu kombiniertes Mittag- und Abendessen. Da es mittlerweile zu regnen begann, hatte sich der Spaziergang am See auch erledigt… so verbrachten wir den Abend gemütlich im Hiasl und fielen nach diesem sehr anstrengenden Tag schon zeitig in die Betten.
Die Sonne weckte uns bei strahlend blauem Himmel und so zeigte sich der Reschensee, die Bergwelt und die umliegenden Dörfchen von ihren besten Seiten. Fix war alles gepackt und schon ging es los, über Mals und Taufers in die Schweiz ins Val Müstair. Eine Stunde später standen mit unserem Hiasl schon auf der Wiese am Campingplatz und rätselten, welcher Platz für uns wohl der Beste sei.
Wie immer hatten wir uns ganz fix entschieden und diesmal sollte es auf jeden Fall die richtige Wahl gewesen sein. Unsere Pazelle lag direkt am Zaun am Seitenende des Campingplatzes und so standen wir nicht nur mit dem Wind (so konnte er unserer Markise nichts anhaben) sondern hatten neben dem kurzen Weg zun den Sanitäranlagen einen genialen Blick über den fast kompletten Platz.
Den Ankunftstag und den drauf folgenden ließen wir ruhig, besser gesagt sehr ruhig angehen. Nachdem wir alles Nötige aufgebaut hatten, saßen wir bei Wasser und alkfreiem Radler unter der Markise und hinter dem Sun-Blocker, denn mehr ließ die brutale Hitze auch nicht zu. Gegen Abend gab es traditionell Tessiner-Nudeln, die mittlerweile alle möglichen Namen tragen könnten (z.B. Chiemgauer-, Murnauer-Moos-, Pienzgauer-, Ötztaler-, Fränkische-SahneNudeln). Der nächste Tag startete mit den gleichen Temperaturen, wie der Tag zuvor endete. Daher fiel das Frühstück für uns eher kurz aus. Trotzdem machten wir uns gegen Mittag auf den Weg, um das Bergdörfchen Mustair zu erkunden. Zudem wollten wir irgendetwas haben, das uns die Fliegen vom Hals hält, denn das war das einzige und größte Manko an diesem Platz. Es herrschte eine richtige Fliegenplage… Zum Spätnachmittag packte uns das Bewegungsfieber und wir schafften es tatsächlich, fast eine Stunde Badmiton zu spielen. An diesem Spiel haben wir einen richtigen Gefallen gefunden und werden dies künftig sicherlich nicht als Alternative zum Biken aber sportlichen Zeitvertreib nutzen. Am nächsten Tag, sprich der Sonntag sollte unser Biketag werden und so starteten wir gegen zehn zur ins Val Mora.
Zu unserem Bike-Glück verlief am Montag die zweite Etappe der Bike-Transalp-Challenge direkt an unserem Campingplatz vorbei und so war es für uns alte Biker eine Selbstverständlichkeit unsere Bikegenossen besonders bei diesen Temperaturen anzufeuern. Um die Biker und vor allem das Material sichten zu können, begaben wir uns an eine mehr oder weniger steile Rampe und waren begeistert, als die meisten verschwitzt aber noch gut gelaunt und motiviert bei uns vorbeiradelten. Für uns als Hobbybiker ein sehr interssantes Erlebnis. Am Abend schlug das Wetter um und es begann immer wieder teils heftig zu regnen. Für uns spielte das Wetter jedoch keine große Rolle mehr, da uns am nächsten Morgen leider schon wieder die Abreise bevor stand. Der Campingplatz und die Umgebung mit den beiden Bergdörfern Santa Maria und Müstair wirkten auf uns sehr, sehr positv. Es herrschte eine friedvolle und sehr ruhige Atmosphäre, selbst auf dem CP Muglin war es stehts angenehm ruhig und stressfrei. Deswegen werden wir mit Sicherheit nicht das letzte Mal dort gewesen sein…. vielleicht sogar auf dem Stellplatz mit der Nummer 55.