KIA ORA – klingt recht vielversprechend. Mit Spannung auf Exotisches fährt man an den Schliersee zum Geheimtipp, dem Campingplatz am Schliersee. Die Anfahrt führt am Ortseingang rechts ein Stück um den See herum, wobei die Straße immer ein wenig schmäler wird. Egal, passt schon, die Schranke an der Einfahrt zum Campingplatz ist erreicht. Die Anmeldung ist schnell erledigt, vor allem, wenn man schon vorher gebucht hat.
Es werden verschiedene Stellplatzkategorien angeboten, zum einen für Zelte, für kleinere Wohnmobile und Bullis und schließlich noch für die ausgewachsenen Mobile bis ca. 8 Meter Länge. Eine Gästekarte gibt es an der Anmeldung nach Hinterlegung von 3 Euro Pfand, die für einige Vergünstigungen rund um den Schliersee sorgt. Wir bekamen einen etwas größeren Stellplatz zugewiesen, der sich in zweiter Reihe am See befand. Strom und Wasser standen am Stellplatz zur Verfügung, der Strom wurde nach Verbrauch mit 0,90 Euro pro kWh abgerechnet.
WLAN-Versorgung am Platz ist leider Fehlanzeige und somit nicht wirklich zeitgemäß. Der Platz befindet sich in schöner Seelage, es gibt einen Kiosk und ein Restaurant, dass jedoch jahreszeitbedingt schon geschlossen hatte. Dafür stellen sich an den Wochenenden Food Trucks vor den Kiosk, der auch mit einer großen Terrasse aufwarten kann. Dort besteht die Möglichkeit sich hinzusetzen, um die Speisen vom Food Truck zu verzehren.
Der Campingplatz hat wirklich gemütliche Ecken zu bieten, so auch eine Strandbar, einen Spielplatz für die Kleinen und ein oder zwei Mobilheime. Alles in allem wäre der Campingplatz, vor allem im Sommer, ein Geheimtipp, ne echt coole Party-Location.
Nun zum Wehrmutstropfen: Das Badhaus – die sanitären Anlagen sind echt grenzwertig. Beim Pippi-Machen fiel als erstes auf, dass auf dem Herren-WC sämtliche Pissoirs abmontiert worden waren. Ersatzlos. Dann bleibt den Herren nur übrig, einer der fünf Kabinen zu nutzen, natürlich als Stehpinkler. Wie die Schüsseln dadurch in kurzer Zeit ausschauen, braucht hier nicht näher beschrieben zu werden. Weiter zum Duschraum, die vier Duschen, sind nicht nur eng, sie sind in einem fragwürdigen Zustand. Die Fugen, vor allem im Fußbereich, sind total mit schwarzem Schimmel bedeckt. Es riecht muffig und stickig, wirklich kein Wohlfühlort. Hier vermisst man vom Betreiber ein gewisses Feingefühl für die Pflege der Anlage. Dies spiegelt sich übrigens auch im Spülraum wider. Dort gibt es für die Spülbecken weder Abfluss-Stöpsel noch schimmelfreie Fugen. Bleibt noch die am Campingplatz sehr nah verlaufende Bahnlinie von Bayrischzell nach Holzkirchen mit einigen unbeschrankten Bahnübergängen zu erwähnen. Einer davon befindet sich direkt auf Höhe des Campingplatzes. Warnsignale von den vorbei fahrenden Zügen inbegriffen. Aber dafür kann der Campingplatz-Betreiber nichts.